Berlin ist nicht nur eine wunderschöne Stadt, sondern hat auch eine bewegte Geschichte.
Hier ist die jüngste Vergangenheit, die Teilung Deutschlands, noch greifbar. Besonders für mich als DDR-Mädchen immer wieder bewegend. Ich kann die Bilder vom Mauerfall noch hundert Mal ansehen und bekomme immer wieder aufs Neue eine Gänsehaut. Gerade da meine Familie einen starken Bezug zu Westdeutschland hatte. So hatten wir nicht nur Verwandtschaft im anderen Teil Deutschlands, sondern ich hatte sogar seit der ersten Klasse eine westdeutsche Brieffreundin, mit der ich bis heute befreundet bin (Briefe werden allerdings nicht mehr geschrieben).
Als ich vor nunmehr über 5 Jahren nach Berlin gezogen bin, interessierte es mich sehr, wo die einstige Mauer stand und die Grenze verlief. Neben Stadtspaziergängen entlang früher geteilter Straßen begab ich mich auch mit dem Rad auf den Mauerradweg. Immerhin quere ich ihn täglich, da ich unmittelbar in der Nähe der ehemaligen Grenze wohne.
Der Radweg verläuft über rund 160 Kilometer entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenzanlagen. Von Pankow bis Hennigsdorf radelte ich die Strecke ab und war damals sehr überrascht, wie schnell man aus Berlin heraus im Grünen ist, Natur pur, kaum vorstellbar, dass eine Großstadt in der Nähe ist, geschweige denn, das Gebiet zu einer Großstadt gehört.

Wie im Fluge zogen dann aber plötzlich 5 Jahre vorbei und irgendwie fand sich nie die Zeit die restlichen Kilometer zu radeln. Nun, da mein Abschied von Berlin unmittelbar vor der Tür steht, musste das Vorhaben aber unbedingt noch beendet werden. Zusammen mit meiner Freundin Bettina (ja, sie ist nach ihrer Weltreise endlich wieder zu Hause! Freude!!!) fuhren wir daher am letzten Wochenende den kompletten Radweg durch und um Berlin mit Start und Ziel am Brandenburger Tor.
Bettina ist in Westberlin aufgewachsen und so war es an einigen Stellen für sie sehr besonders, Orte ihrer Jugend wieder zu entdecken. Für mich immer noch schwer vorstellbar, dass man so nah an einer Grenze, in einer geteilten Stadt, aufwächst. Immer die „andere Seite“ im Blickfeld, auf der gegenüberliegenden Seite der Havel, am Ende des Parks, mitten durch Straßen, Häuserzüge…

Auch wenn das Wetter zunächst nicht mitspielen wollte, hatten wir bis auf zwei kleinere Nieselschauer nach einem riesigen Unwetter zuvor Glück. Um nicht zwischendurch nach Hause zu müssen, übernachteten wir in einem Hotel in Groß-Glienicke und fanden dort um die Ecke ein tolles Restaurant mit Dachterrasse um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Zwei tolle Tage, raus aus dem Alltag, absolutes Urlaubsgefühl.






Wer mehr über den Mauerradweg lesen möchte, hier der link: https://www.berlin.de/mauer/mauerweg/
Ein toller, informativer und gleichzeitig persönlicher Bericht ☺ Ich bin sicher der Abschied ist nicht leicht, aber das was kommt wird auch ganz toll werden 💛
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Danke! Auf jeden Fall wird das Kommende toll und ich freue mich auch darauf. Es ist schön Berlin mit einem guten Gefühl zu verlassen. Ich hatte eine wunder-volle Zeit hier und die Stadt bleibt in meinem Herzen 🙂
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