Es ist nicht zu fassen, das Jahr ist vorbei gerauscht und wir haben tatsächlich schon Dezember! Der erste Glühwein wurde getestet, die ersten Weihnachtsplätzchen vertilgt und…der Rucksack gepackt, zumindest fast…
Nachdem im Juli meine Planung der Reise stand, war nicht wirklich viel zu veranlassen. Ich kaufte noch das ein oder andere Zubehör, u.a. eine Schaufel (ihr dürft raten, wofür man die auf einer Wanderung dabei haben muss) und las in verschiedenen Foren und Facebook-Gruppen über den Fernwanderweg Te Araroa, Neuseeland allgemein und ein bisschen über Bali. Ein paar grobe Notizen habe ich mir gemacht, aber die Lust einen Reiseführer zu besorgen oder mich vertieft einzulesen kam nicht auf. Aber das ist ja auch das, was ich wollte, einfach einmal treiben lassen und vor Ort schauen, worauf ich Lust habe und was sich ergibt – Improvisation…. Jetzt, in den letzten Wochen und Tagen habe ich mich allerdings schon ein paar Mal gefragt, ob das so richtig war und ab und zu kam leichte Nervosität auf. Aber immer wenn ich dann begann, etwas lesen zu wollen, konnte ich mich nicht darauf konzentrieren. Bezüglich des Te Araroa sollte man natürlich nicht ganz so blauäugig herangehen, aber da meine Freundin Bettina sich diesbezüglich 1000e Gedanken gemacht hatte, bevor sie aufgebrochen ist, profitiere ich von ihrer Vorbereitung. Da sie bereits seit Oktober auf der Nordinsel wandert und ihre Erfahrungen macht, gab sie mir auch zwischenzeitlich noch ein paar Tipps bezüglich der Ausrüstung. Das Zelt und den Schlafsack hatten wir in den USA bei zpacks anfertigen lassen, da es solche Ultraleicht-Ausrüstung nicht im normalen Outdoor-Laden vor Ort zu kaufen gibt. Natürlich nicht günstig, aber wenn man die Ausrüstung monatelang auf seinen Schultern tragen muss, da macht jedes Gramm etwas aus. Die Lieferung dauerte ca. sechs Wochen und nach zwei Tagen auf dem Zollamt hielt ich die Ausrüstung endlich in den Händen. Selbst der Zollbeamte war erstaunt, was sich alles in dem kleinen leichten Packet befinden sollte und dann auch tatsächlich befand (Für Zoll-Insider: Ja, es wurde eine Beschau durchgeführt und erstmalig in meinem Leben war ich die Zollbeteiligte und nicht die Zollbeamtin wie vor Urzeiten einmal…). Zu Hause dann in Ruhe ausgepackt war ich vor allem von dem Zelt schockiert, eine Art Plane, die nur mit Hilfe der Wanderstöcke und unter Zug zu einem Zelt mutieren würde. Wie das allerdings klappen sollte erschloss sich mir erst einmal nicht. Oh jeee… Aber in allen Foren von Weitwanderern war die Ausrüstung sehr gut bewertet worden und sollte angeblich jedem Wetter standhalten. Um mich und auch Bettina ein wenig zu beruhigen, machte ich mit Bettina am 30. September ein Probezelten in der Glücksburger Heide in Seyda. Ein guter Freund aus Berlin stellte uns ein freistehendes Grundstück seiner Eltern zur Verfügung und lud uns abends bei seinen Eltern zu einem sehr netten Grillabend mit seinen Freunden ein. Tatsächlich wurde die Folie zu einem Zelt und das Innere des Zeltes blieb trotz der feuchten Nacht trocken. Bei ungefähr 15 Grad Außentemperatur und im Super-Hightech-Schlafsack fror ich anfangs allerdings. Daher habe ich Bedenken, wie das auf der Wanderung wird, wo es durchaus möglich ist, dass wir in den Bergen Schnee haben und uns Temperaturen um den Gefrierpunkt erwarten…
Bettina hatte direkt alles so gepackt, wie sie es auch auf die Reise mitnehmen wollte und mir erschien das doch etwas übertrieben mit dem Reduzieren auf das Nötigste. Allerdings habe ich vor zwei Wochen bei meinem ersten Probepacken feststellen müssen, dass sie natürlich Recht hatte, mein Rucksack war schon voll, bevor ich überhaupt Bekleidung eingepackt hatte und danach war er kaum zu heben, obwohl noch Kosmetikartikel fehlten und natürlich Nahrung und Wasser. Also kann ich dann auch nur so wenig mitnehmen, dass ich mit meiner Angst zu frieren leben muss…
Wer mich kennt weiß, dass ich sehr gut im Reduzieren bin und immer mit „leichtem“ Gepäck reise, aber für diese Extremtour fiel es mir dann doch schwer. Immerhin muss im Rucksack noch Platz für Lebensmittel und Getränke für bis zu 10 Tagen sein.
Hier nun meine (vorläufige) Packliste:
Artikel | Gewicht Gramm | |
Unterkunft | 4.715 | |
Schlafsack | Zpacks 20F Wide Width Sleeping Bag | 600 |
Zelt, Heringe | Zpacks Solplex Tent, Camo | 550 |
Isomatte | Sea-to-Summit | 350 |
Rucksack | Deuter | 2.600 |
Trinksystem Rucksack | Deuter | 180 |
Minirucksack für kurze Sidetrips | decathlon schwarz-weiss | 38 |
Packsack für Rucksack und als Unterlage | Vaude | 397 |
Clothing to Transportieren | 2.992 | |
1 Paar Sandalen | Keen Unique | 506 |
2 Paar Trekking-Socken | Kompression+kurze Laufsocken | 108 |
1 Shorts | 128 | |
1 Regenhose | 270 | |
1 lange Thermounterwäsche Hose+Shirt (auch zum Schlafen) | 376 | |
3 Unterhosen | 78 | |
Moskitonetz | 38 | |
1 Sport-BH | 128 | |
2 Top/ 1 Shirt | pink und violett/schwarz Adidas-Nike | 350 |
1 T-Shirt Funktion | adidas schwarz | 118 |
1 warme Jacke | Salewa | 325 |
Regenjacke | Jack Wolfskin | 212 |
Buff dick | 60 | |
Tuch (Baden/Hals/Kopf) | 82 | |
Handschuhe | 57 | |
Gamaschen | Vaude | 156 |
Bikini | 114 | |
Survival & Navigation | ca. 500 | |
Bauchbeutel | ||
Passport | ||
Driver’s license | ||
Impfpass | ||
Paper with Insurance info, Emergency numbers etc | ||
EC + Kreditkarte | ||
Bargeld (€, $) für Notfall | ||
kl. Brieftasche | ||
Maps + trail notes | Südinsel | |
Stirnlampe | Mammut | 72 |
Backcountry hut pass | ||
YHA membership card | ||
Power bank | 212 | |
Maps + trail notes | ||
Luxury items | ca. 1000 | |
wasserfester Sack f. Handy, PC | ||
Handy, Kopfhörer, PC | ||
Kindle | 205 | |
Fotoapparat + Ladekabel + Hülle | ||
Sonnenbrille mit dünner Hülle | Adidas | |
adapter NZ | ||
Kosmetik | ca. 700 | |
Bürste | ||
2 Handtücher | kleine | 190 |
Shampoo/Spülung | ||
Soap | ||
Zahnbürste, Zahnpasta, Zahnseide | ||
Sonnencreme | ||
Haargummis | ||
Nagelschere | ||
Taschentuch | ||
Feuchttücher | ||
Toilettenpaper | ||
Gesichtscreme | ||
Bodylotion | After Sun | |
Ohrstäbchen | ||
Lippenpflege | ||
Nagelfeile | ||
Rasierer | ||
Ohrstöpsel | ||
Medizinisches / Notfall | ca. 200 | |
Paracetamol | ||
Pflaster, Blasenpflaster, Blasen-Stick | ||
Tape | ||
Sleeping pad repair kit | ||
Tent repair kit | ||
Cooking | 457 | |
Gabel-Löffel-Messer-Kombi | 115 | |
Wasserfilter | Sawyer Squeeze + Spritze + Squeeze Bag | 92 |
Pot | 230 | |
Feuerzeug | 20 | |
Anderes | 149 | |
2 Tüten für Müll etc | 30 | |
Gefrierbeutel-zip | 30 | |
Trowel (Schaufel) | Sea-to-Summit | 89 |
Food | 6.000 | |
Food about 800g per day / 5days average | 4.000 | |
Water about 2l | 2.000 | |
TOTAL | 16.713 | |
Tragen am Körper | 1.739 | |
Wanderstöcke | Leki | 590 |
Schuhe Trail-Running | Altra Lone Peak | 560 |
1 Paar Socken | Kompression | 45 |
1 Wanderhose | Adidas 3/4 | 273 |
1 Sport BH | 65 | |
1 Slip | 26 | |
1 langes Shirt | 180 |
Aufgrund der Entscheidung, mir auch neue Schuhe zuzulegen schaffte ich zumindest einmal eine Probewanderung im Oktober (Rundwanderung ab Berlin-Buch), bei der sich die Schuhe bestens bewährten. Dann kamen noch Dinge wie YHA-Karte besorgen, inklusive einer Bescheinigung, das man Low Carbon Traveller ist (dafür muss man Packlisten, Blogbeiträge und andere Nachweise vorlegen), Telefon kündigen, den Vertrag im Fitnessstudio unterbrechen. Nicht alles reibungslos, aber letztendlich hat es geklappt.
Ansonsten waren die zwei großen Punkte auf meiner To-Do-Liste meine Wohnung zu vermieten und eine kleine Verabschiedungstour.
Für meine Wohnung habe ich eine sehr nette Mieterin gefunden, die die Wohnung direkt für den kompletten Zeitraum gemietet hat. Ich habe ein sehr gutes Gefühl und freue mich für sie und meine Wohnung.
Die letzten Wochenenden besuchte ich noch Freunde außerhalb Berlins, feierte mit meiner Familie bereits Weihnachten in Thüringen, genoss einen schönen ersten Advent bei meinem lieben Nachbarn und darf noch zwei Herzens-Freundinnen an diesem Wochenende als Besucherinnen in Berlin empfangen, worauf ich mich sehr freue. So habe ich die letzten Tage noch Unterhaltung vor Ort und die Nervosität kommt hoffentlich nicht so zum Tragen. Außerdem muss dieses Wochenende noch einmal richtig in Berlin gefeiert werden. In den letzten Wochen waren fast alle meine Freundinnen verreist, entweder schon in ihrer Auszeit oder im „normalen“ Urlaub, so dass ich mit unseren männlichen Freunden allein feiern gehen musste…wie schrecklich…Aber nächstes Wochenende habe ich ja zumindest eine weibliche Unterstützung, wenn wir mit den Jungs losziehen 😉
Dann heißt es jetzt noch Wohnung ausräumen und versuchen entspannt zu bleiben. An meinem letzten Arbeitstag haben wir unsere Weihnachtsfeier von der Arbeit aus und dann geht es am 15. Dezember 2016 zunächst mit dem Zug nach Frankfurt und um 19.40 Uhr startet mein Flieger über Seoul nach Auckland!!!
Ich freue mich!!!
Meine liebe Freundin.
Toller Beitrag.
Ich freue mich so für dich und das wir uns noch einmal am 3.12. Gesehen haben.
Und auch nochmal hier wünsche ich dir alles Liebe für deine Auszeit, tiefsinnige und leichte Erlebnisse und Erfahrungen sowie einfach nur Spaß!!!
Komm gesund und munter wieder. Ich bin gespannt auf deinen Blog.
Viele dicke Umarmungen
Deine Freundin Diana
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Vielen lieben Dank. Habe mich auch sehr gefreut dich zu sehen. Viele Umarmungen zurück und wir sehen uns Ostern 😘
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Gut, dass es mit dem reduzieren noch geklappt hat 😉 Ich bin auch noch am überlegen was ich für die 10 Tage Essen schleppen vorrausschicken könnte.
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Ich befürchte, wir müssen mit einer Diät ins neue Jahr starten 😂
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