21.-24.08.2014 Kanutour durch die Wildnis Lapplands
25.-29.08.2014 Hütten-Trekkingtour auf dem Kungsleden von Kvikkjokk nach Saltoluokta
30.08.-04.09.2014 Stockholm und Umgebung
Dieses Mal plante ich eine Reise mit meiner Freundin Janina. Wir wollten Natur und Stadt verbinden und gerne nach Skandinavien. Unsere Überlegungen begannen mit einem relaxten Urlaub in Südschweden, allerdings fanden wir uns dann in der Wildnis Lapplands wieder. Die Beschreibungen im Internet hörten sich vielversprechend an und da wir bei keinem großen Reiseanbieter buchen wollten, entschieden wir uns für eine individuelle Reise mit dem Arctic-Mountain-Team www.arctic-mountain-team.com, einem deutschen Aussteigerpärchen. Vorgesehen hatten wir vier Tage eine Kanutour allein mit Zelt und anschließend eine geführte Hütten-Trekkingtour auf dem Kungsleden. Zum Relaxen ging es dann noch ein paar Tage nach Stockholm.
Michael vom Arctic-Mountain-Team holte uns vom Flughafen Lulèa ab und brachte uns zu unserer Unterkunft, einer Hütte auf dem Campingplatz in Älvsbyn. Wir erhielten einen Teil unsere Ausrüstung und unser Essen für die nächsten Tage, bevor es am nächsten Tag mit dem Kanu losgehen sollte.
21.-24.08.2014 Kanutour durch die Wildnis Lapplands
Von Älvsbyn aus fuhren wir noch einige Zeit weiter nördlich, in die Nähe des Polarkreises, bis wir unseren Startpunkt für die Kanutour erreichten. Da weder Janina noch ich Erfahrung im Kanufahren hatten, bekamen wir eine leichtere Tour ohne Stromschnellen zugewiesen. Schnell waren Ausrüstung und Verpflegung verstaut und überrascht stellten wir fest, dass es keinen Kocher oder ähnliches gab. Michael erklärte uns, dass wir ja einen Wildnisurlaub gebucht hätten, dazu gehört eben auch Feuer machen. Wunderbar!
Das kann ja was werden. In der Nähe des Polarkreises waren natürlich die Temperaturen auch andere als in Südschweden. So hatten wir ca. 8-12 Grad, ab und zu Sonnenschein, aber auch mal heftige Regenfälle, bei denen wir unser Kanu schnell ans Ufer steuern mussten, da der Fluss dann gefährlich werden konnte. Auch sollte man nicht auf den zahlreichen Inseln halten, da diese innerhalb von Minuten überschwemmt werden können. Auch das war leichter gesagt als getan, wie wir feststellen durften…Wir erlebten wirklich sehr abenteuerliche vier Tage auf dem Wasser, absolut jenseits jeglicher Zivilisation. Kein Steg, kein Haus, nichts Menschliches. Wir schafften es selbst Feuer zu machen, unser Zelt aufzubauen und eine riesige Strecke ohne wirkliche Navigation abzupaddeln. Verfahren muss man sich natürlich auch mal, sonst wird es ja langweilig…
Die Luft war so klar, das Wasser unbeschreiblich sauber. Wir tranken hier nicht nur das Wasser aus dem Fluss, nein bei 8 Grad Wassertemperatur badeten wir hier auch.
Nach ca. acht Stunden Paddeln am Tag fielen wir früh ins Zelt und schliefen wirklich lange. Abends wurde es auch noch kühler und selbst das Feuer wärmte nicht ausreichend. Aber genau das machte diese Tage auch so erholsam. Am letzten Tag holte uns Michael wieder ab und es ging noch einmal für eine Nacht auf den Campingplatz in Älvsbyn, wo wir schon eine weitere Wanderin unserer Gruppe für den Kungsleden kennenlernen konnten.
Zelten auf Blaubeeren ist tatsächlich bequemer als am Strand
Feuermachen klappt (fast) immer
lecker 😉
riesige Pilze
25.-29.08.2014 Hütten-Trekkingtour auf dem Kungsleden von Kvikkjokk nach Saltoluokta
Kungsleden, Königsweg, dieser Name lässt jedes Wanderer-Herz höher schlagen. Der Kungsleden in Lappland ist einer der bekanntesten Weitwanderwege der Welt, ein „must do“ für alle Wanderfreunde. Im Gegensatz zu vielen anderen Wanderwegen trifft man jedoch kaum Menschen. Die Stille der fantastischen Bergwelt, die Einsamkeit, ohne jegliche Zivilisationsgeräusche, sind sehr beeindruckend und können hier noch ungestört genossen werden. Oberhalb des Polarkreises lag unser Tourgebiet, hier erlebt man die Region besonders intensiv, strahlende Sonnentage und in dunklen, klaren Nächten (im Herbst) flackert das Nordlicht über die Hütten.
Der Abschnitt von Kvikkjokk nach Saltoluokta ist einer der schönsten des Kungsleden. Er verläuft teilweise im Gebiet des bekannten Sarek-Nationalparks, der allgemein als Europas letzte Wildnis bezeichnet wird. Für fünf Tourtage tauchten wir ein in eine einmalige Welt aus schneebedeckten Gipfeln, riesigen Seen und wildrauschenden Flüssen sowie einer unglaublichen Stille, die man nur fernab der Zivilisation erleben kann. Alle wilden Tiere Skandinaviens leben hier: Elche, Rentiere, Braunbären, Vielfraße, Stein- und Fischadler… Besonders im Rapadalen leben viele Elche und auch die (menschenscheuen) Braunbären kommen ab und zu hierher. Auch große Rentierherden leben in den Hochtälern, die man durchwandert.
Tag 1: Nach dem Frühstück holte uns Michael ab und wir fuhren zum Startpunkt in Kvikkjokk. Hier verstauten wir noch die Lebensmittel für die nächsten Tage in unseren Rucksäcken, die Hütten sind nämlich nicht bewirtschaftet. Das hieß, wir bereiteten unser Essen selbst zu, immer eine Gemeinschaftsarbeit, was uns als Gruppe aber auch sehr schnell verband. Natürlich gab es auch kein fließendes, geschweige denn warmes Wasser auf den Hütten, aber Öfen, die man anfeuern konnte. Michael begleitete uns den ersten Tag, abends trafen wir dann auf seine Frau Anke, mit der es dann den Rest der Tour weiterging. Der erste Tourtag führt zunächst kurz durch Birkenurwald, bald ging es hinauf auf die Hochebenen, wo man schon die Einsamkeit und Wildheit der Natur spüren konnte. Nach etwa 16 km erreichten wir die erste Übernachtungshütte am See Laitaure, in den der Fluß Rappaädno mündet. Von hier aus kann man schon den Berg Skierfe und die Ausläufer des Deltas sehen.
Unsere Dusche direkt aus dem Fluss abgezweigtes Wasser ca. 8 Grad
Blick auf den Skiefre
Hütte der Lappen
Tag 2: Die Besteigung des Skierfe stand auf dem Programm, zu dem wir am frühen Morgen aufbrachen. Zunächst ging es in einem kurzen Anstieg hinauf auf die Hochebene und dann langsam ansteigend in Richtung Gipfel.
Vom Skierfe, dessen Westwand rund 700 m senkrecht in die Tiefe geht, hat man einen spektakulären Blick über das gesamte Rappadelta. In dessen Mitte trohnt der Nammasj, ein Fels in der „Brandung“ und am gegenüberliegenden Ufer des Flusses blickt man auf die gewaltige Wand des Tjakkeli. Eindrücke, die ich ganz sicher nicht vergessen werde. Der Berg Skierffe – 1179 m – (auch Skierfe geschrieben), liegt im Nationalpark Sarek in der historischen Provinz Lappland, Schweden, nordwestlich von Jokkmokk. Er liegt etwa fünf Kilometer westlich des berühmten Wanderpfades Kungsleden, unweit der STF-Touriststation Aktse.
wackliges Geröll
den Ausblick aufsaugen
unbeschreibliche Aussicht
Blick aus unserer Hütte
Tag 3: Nach den gewaltigen Bildern des Vortages wanderten wir weiter Richtung Nordosten, immer über das Hochfjäll, in einer von riesigen Gletschern der Eiszeit erschaffenen Landschaft. Mit etwa 16 km war das die kürzeste Etappe der Wanderung. Am frühen Nachmittag erreichten wir die Hütte am Sitojaure.
eisiger Wind fegt über die Hochebene
Relaxen in der wunderschönen Landschaft
wer versteht die Anweisung für den Boottransport?
Überfahrt über den Fluss
Gletscherwasser färbt den Fluss türkis
unsere Hütte
Waschplatz: im Fluss…
Tag 4: Weiter ging es über die schier endlosen Ebenen, vorbei an Berggipfeln, zahllosen Seen und Flüssen. Langsam näherten wir uns dem Ziel, der Fjällstation Saltoluokta. Am Nachmittag erreicht man die vielleicht schönste und komfortabelste Hütte in den Bergen Lapplands. Das Innere sieht noch so aus wie 1918. Kamine und Kerzen tragen zu einer gemütlichen Atmosphäre bei.
unsere ständigen Begleiter
Sonnenuntergang über unserer Hütte
Tag 5: Abschied von der Bergwelt. Michael holte uns mit dem Auto ab und es ging wieder Richtung Älvsbyn.
Polarkreismarkierung
Auf dem Weg zurück in die Zivilisation machten wir einen Abstecher zu den größten Stromschnellen Europas im Storforsen-Naturreservat. Hier fällt der Fluß Piteälven mehr als 80 m in die Tiefe, ein sehr beeindruckendes Schauspiel. Sie liegen etwa 38 km nordwestlich des Ortes Älvsbyn.
Die Gesamtlänge der Stromschnellen von Anfang bis Ende beträgt 5 km, wobei sie dabei eine Höhendifferenz von 82 m überwinden. Während der Mittsommerwochen ist das Wasserniveau am höchsten, wobei dann ca. 870 m³ Wasser pro Sekunde ins Tal fließen. Das Gebiet der Stromschnellen ist ein Naturreservat, das durch Wege und Holzstege gut erschlossen ist.
Am Abend kochten wir, erneut auf dem Campingplatz in Älvsbyn angekommen, und verbrachten einen entspannten Abend. Am nächsten Morgen kamen Anke und Michael noch einmal vorbei und bereiteten uns einen schönen Abschied, bevor sie Janina und mich zum Flughafen begleiteten. Es war wirklich eine wunderschöne Trekkingtour. Für mich war sie sehr entspannt und vom Niveau einfach. Für Janina als Trekking-Einsteigerin war sie genau das Richtige. Ein ganz besonderes Lob gilt dem Arctic-Mountain-Team, das ich nur jedem wärmstens ans Herz legen kann. Anke und Michael sind sehr professionell und zusätzlich so herzlich, dass wir uns sehr schnell mit ihnen wie eine Familie gefühlt haben. An dieser Stelle noch einmal DANKE für die Tour, aber vor allem für eure Herzlichkeit!
30.08.-04.09.2014 Stockholm und Umgebung
Stockholm (stock: Stock, Baumstamm; holm: kleine Insel) ist die Hauptstadt Schwedens und die größte Stadt in Skandinavien.
Das Landschaftsbild Stockholms hat sich in der Geschichte der Stadt aufgrund der skandinavischen Landhebung stark verändert. Teile, die heute zum Festland gehören, waren vor einigen hundert Jahren noch Inseln. Ein Meerbusen der Ostsee umschließt die Stadt im Osten mit zahlreichen Buchten, Landzungen sowie etwa 24.000 größeren und kleineren Inseln (Schären). Dieses Gebiet wird Schärengarten (Skärgárden) genannt. Wasser macht etwa 30 Prozent der Stadtfläche aus. Die Stadt erstreckt sich über 14 Inseln, die durch 53 Brücken verbunden sind. Ein großer Teil der Stadt besteht aus Waldregionen. Wir spazierten gefühlt jeden Winkel Stockholms ab und können die Stadt nur empfehlen. Besonders schön ist die Altstadt, aber auch etwas außerhalb sollte man spazieren und in die unzähligen Straßen und Gassen eintauchen. Wir entdeckten tolle Bars am Fluss, versteckte Cafés umgeben von tollen Gärten…alles wunderbare kleine Oasen inmitten der Stadt.
Die Östermalmshalle ist ebenfalls einen Besuch wert. Die ca. 3000 m² große Halle ist eine Markthalle für die Allgemeinheit im Bereich von Lebensmitteln und Delikatessen.
Bahnhof
Altstadt
Blick auf den Vergnügungspark
tolle Bar
Vom Karlaplan führt der Narvavägen über die Djurgárdsbrücke auf die Halbinsel Djurgárden, die auch heute noch vorwiegend ein Naturpark und Ausflugs- und Erholungsgebiet für die Stockholmer ist. Über die Brücke kommt man entlang dem Djurgárdsvägen zu einer Reihe von Museen, Vergnügungsstätten, wie z. B. Gröna Lund und Circus und Gasthäusern aus dem 19. Jahrhundert. Djurgárden ist Teil des Ökoparks, es handelt sich hierbei um den ersten Nationalstadtpark der Welt, der 1994 ins Leben gerufen wurde. Wir liehen uns Fahrräder aus und verbrachten einen schönen Tag mit Picknick auf Djurgárden.
Wer von der Innenstadt Stockholms über die Norrbron oder Strömbron auf dem Weg zu Gamla stan ist, kommt auch am Königlichen Schloss vorbei. Der Bau ist gewaltig groß. 605 Zimmer soll das Schloss haben, eines mehr als der Buckingham Palace in London. Die Zimmer verteilen sich auf sieben Etagen. Damit ist es eines der größten Schlösser Europas. Schön fanden wir das Königliche Schloss nicht. Es ist auch schwer zu fotografieren. Dazu fehlen Bäume oder anderes Grün. Das Schloss sieht oft dunkel, klobig und klotzig aus. Die Wachablösung im Königlichen Schloss war allerdings sehr beeindruckend.
Wachablösung im königlichen Schloss
03.09.2014 Ausflug nach Sandhamn und Vaxholm
Einmal komplett durch den Schärengarten durch bis ans offene Meer, umgeben von roten Fischerhäuschen bis auf die Insel Sandön mit dem Hauptort Sandhamn. Vom Hafen aus geht man etwa 20 Minuten bis zu dem Sandstrand Trovill der sich auf der Südostseite der Insel befindet. Die Strecke durch den Fichtenwald ist wunderschön und ein einzigartiges Naturgebiet mit der Mischung aus Fichten, Moos und Sand. Hauptattraktion ist das Kastell, das zur Bewachung Stockholms von der Seeseite her errichtet wurde. Die erste Befestigungsanlage entstand in der Regierungszeit von Gustav Wasa. Seine heutige Form erhielt das Kastell im 19. Jahrhundert.
Ein Haus schöner als das andere
frischer Fisch…lecker
Kastell
Vaxholm liegt auf Vaxön, einer Insel im Schärengarten vor Stockholm, und ist ein beliebtes Ausflugsziel der Stockholmer, da sich hier die meisten Fährlinien des Stockholmer Schärengebietes kreuzen und es Busverbindungen von Stockholm gibt.
Spaß muss sein…
Sonnenuntergang auf der Rückfahrt nach Stockholm
Alles in allem ein sehr gelungener, abwechslungsreicher Urlaub, bei dem wir komplett das Zeitgefühl verloren haben…
schöne Fasaden in Stockholm
Lakritzeis
Kobolde überall
Verkehrssicherheit in Lappland
Was für ein toller Beitrag!
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